Altersarmut

Aktualisierung des Wegweisers Kommune um das Jahr 2023 – Regionale Unterschiede bei der Altersarmut

Die Daten im Wegweiser Kommune wurden aktualisiert.
Für alle 321 Indikatoren sind nun die Daten aus den Jahren 2006 bis 2023 verfügbar.

Inhalt

Die jährliche Aktualisierung im Wegweiser Kommune ist erfolgt. Damit sind nun auch die Daten, die zum größten Teil von den statistischen Landes- und Bundesämtern und der Bundesagentur für Arbeit stammen, für das Jahr 2023 einsehbar. Insgesamt deckt der Wegweiser Kommune 14 Themengebiete mit über 320 Einzelindikatoren allein in den Ist-Daten ab. Von der Frauenbeschäftigungsquote über die Geburtenrate bis hin zum Pendlersaldo werden für alle Gemeinden mit über 5.000 Einwohner:innen Daten vergleichend bereitgestellt. Die kleinräumige Aufschlüsselung ermöglicht präzise Analysen und deckt insgesamt etwa 89% der in Deutschland lebenden Bevölkerung ab. Auch die Gebietsstandänderungen zum 31.12.2024 wurden in den Wegweiser Kommune eingepflegt.

Regionale Unterschiede bei der Altersarmut

Wie viele ältere Menschen sind in Deutschland auf staatliche Unterstützung angewiesen? Der Wegweiser Kommune liefert nun Antworten mit aktuellen Zahlen bis 2023 und zeigt große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland auf.

In unserem Ist-Datenbereich wurden nun 321 Indikatoren aktualisiert. Diese Indikatoren stammen aus den Themen Demografischer Wandel, Aus- und Weiterbildung, Beschäftigung und Arbeitsmarkt, Finanzen, Integration, Kinderbetreuung, Nachhaltigkeit/SDGs, Pendler:innen, Pflege, Schüler:innen und Abschlüsse und Soziale Lage. Zeitreihen vom Jahr 2006 bis zum Jahr 2023 sind nun möglich. Dies ist der aktuellste Jahrgang der Statistischen Landesämter.

Ein interessanter Indikator, der um das Jahr 2023 erweitert wurde, ist die Altersarmut. Dieser Indikator gibt an, wie viel Prozent der Bevölkerung ab 65 Jahren Leistungen zur Grundsicherung im Alter nach SGB XII erhalten haben.

Betrachtet man diesen Indikator auf Bundeslandebene fällt ein deutlicher Unterschied zwischen den ostdeutschen und den westdeutschen Bundesländern auf: So weisen alle ostdeutschen Flächenländer Werte kleiner 2 Prozent auf. Am geringsten ist die Altersarmut in Thüringen mit nur 1,4 Prozent. Die westdeutschen Bundesländer weisen deutlich höhere Werte auf. Am höchsten fällt die Altersarmut bei den Flächenländern in Nordrhein-Westfalen aus mit 4,7 Prozent, dicht gefolgt von Hessen mit 4,6 Prozent. Nur in den Stadtstaaten liegen die Werte noch höher; in Hamburg gar bei 9,7 Prozent. Das bedeutet, dass in Hamburg fast jede zehnte Person ab einem Alter von 65 Jahren Grundsicherung im Alter erhält. Mögliche Ursachen für diese gravierenden Unterschiede kann in den verschiedenen Erwerbsbiografien in Ost- und Westdeutschland liegen. So haben in der ehemaligen DDR viele Menschen Vollzeit sozialversicherungspflichtig gearbeitet. In Westdeutschland haben vor allem Frauen in Teilzeit und geringfügig beschäftigt gearbeitet. Dies führt zu geringen Rentenansprüchen und höherer Altersarmut. Auch die höheren Wohnkosten in westdeutschen Kommunen kann zu einem vermehrten Gebrauch an Grundsicherung im Alter führen.

Betrachtet man die Kreise und kreisfreien Städte verfestigt sich das Bild. Es gibt 10 Kreise die eine niedrigeren Wert als 1 Prozent aufweisen. Diese liegen alle in Thüringen und Sachsen. Die kreisfreie Stadt aus Ostdeutschland mit dem höchsten Anteil an Altersarmut ist Leipzig mit 3,6 Prozent. 107 der 400 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands weisen einen höheren Wert auf als Leipzig und diese liegen alle in Westdeutschland. Den höchsten Prozentsatz findet man in Offenbach am Main mit 10,5 Pro

Solche und andere Auswertungen lassen sich im Wegweiser Kommune für alle Kommunen mit mehr als 5.000 Einwohnern erstellen. Wer also wissen will, wie sich die Heimatgemeinde entwickelt hat, kann gerne einen oder mehrere Blicke in den Wegweiser werfen.

Viel Spaß beim Durchstöbern des Portals www.wegweiser-kommune.de.

Datenportal

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Mit den Daten des Wegweisers Kommune können Entwicklungen in Kommunen besser verstanden und Lebensverhältnisse vor Ort faktenbasiert verbessert werden.

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